Meta
Modell der Sprache und Zielschema
Zusammenfassung:
Das Meta-Modell der Sprache und das Zielschema wird an persönlichen
Beispielen vertieft. Das Meta-Modell kann als Gegenpol zum
Milton-Modell angesehen werden, das Zielschema kann förderlich
mit dem Meta-Modell verknüpft werden.
Wir nehmen unsere Umwelt über unsere fünf Repräsentationssysteme
wahr. Die Landkarte, die wir daraus ableiten, ist durch neurologische,
kulturelle und individuelle Einschränkungen geprägt. Unsere
Landkarte ist nur ein Abbild unserer Wahrnehmung ohne Anspruch
auf Wahrheit: The map is not the territory. Maturana hat in
seinem radikalen Konstruktivismus eine vergleichbare Haltung
bezüglich der Wahrheit der Wahrnehmung. Die Physik zeigt uns
durch Einsteins Relativitätstheorie, dass die Beobachtung
relativ zur Position des Betrachters ist: ein Partikel kann
gleichzeitig ein Teilchen und eine Welle sein.
Das Meta-Modell der Sprache ist aus der Linguistik modelliert.
Noan Chomsky unterscheidet zwischen einer sprachlichen Oberflächen-
bzw. Tiefenstruktur. Die Oberflächenstruktur ist ein Satz,
bei dem die Prozessmechanismen Generalisierung, Tilgung und
Verzerrung zu beobachten sind. Durch gezieltes Nachfragen
können diese Prozessmechanismen geklärt werden. So erschließt
sich aus der Oberflächenchenstruktur die Tiefenstruktur.
Wie können diese Prozessmechanismen hinterfragt werden?
Beispielsatz:
Mein Chef nimmt mich nie für voll.
Fragen
zur Aufhebung der Generalisierung: |
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Wirklich
nie? |
|
Wann
hat es denn eine Ausnahme gegeben ? |
Fragen
zur Aufhebung der Löschung: |
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In
Bezug auf was nimmt der Chef Sie nie für voll? |
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Wie
ist es, wenn Ihr Chef Sie nie für voll nimmt? |
|
Wie
ist es, wenn er Sie für voll nimmt? |
Fragen
zur Aufhebung der Verzerrung: |
|
Was
machen Sie, dass Ihr Chef es schafft, Sie nicht für
voll zu nehmen?
|
Übungen:
Wer mag, kann speziell in emotionalen Situationen seine eigene
Sprache auf Generalisierungen hinterfragen. Wer gerne schreibt,
kann das Geschriebene mit dem Meta-Modell vervollständigen.
Bei Themen mit anderen Menschen hilft eine Frage, die die
Verzerrung aufhebt. Beim Schreiben von Protokollen ist das
Meta-Modell sehr hilfreich.
Voraussetzung für das Nachfragen ist ein tragfähiger Rapport.Der
Rapport kann durch die Dr. Kassis-Formel intensiviert werden.
Im Kontext vieler Fragen kann der Rapport gestärkt werden
durch die Frage: Ist es für Sie in Ordnung, wenn ich an der
Stelle nochmal nachfrage?
Im Zielschema haben wir eine Reihe nützlicher Fragen. Oft
sind die Ziele so aufbereitet, dass die Wahrscheinlichkeit
der Zielerreichung gering ist. Ein Problem, im NLP ein mehrfach
fehlgeschlagener Lösungsversuch, ist ein auf dem Kopf stehendes
Ziel. Für die Zielerreichung ist die Analogie des Pfeiles
und des Bogens passend. Erst durch das Loslassen des Bogens
fliegt der Pfeil auf sein Ziel. Manchmal erreichen wir unsere
Ziele spiralförmig und teils erst durch veränderte Wege.
Beispiel:
Ich möchte nicht mehr so viel arbeiten.
Positiv
formuliert:
Ich möchte mehr Zeit für mich haben.
Selbsterreichbar:
Ich möchte durch Abgrenzen mir mehr Freiraum für mich schaffen.
Quantifizert:
Ich möchte pro Woche 3 Stunden mehr Freiraum haben.
Kontext:
Ich möchte im Kontext meiner Partnerschaft 3 Stunden mehr
Zeit für mich haben.
Ökologie:
Welche Auswirkungen hat das Ziel auf die Gesamtbalance von
Beruf/Privat/Gesundheit?
Sinnesspezifische
Zielvisualisierung:
Was wirst du sehen, hören, fühlen, wenn du dein Ziel erreicht
hast?
Testbarkeit
von außen:
Woran wird ein Außenstehender erkennen, ob du das Ziel erreicht
hast?
Ressourcen
für die Zielerreichung:
Was brauchst du an inneren Kompetenzen, um das Ziel zu erreichen?
Vision
hinter dem Ziel:
Was ist die Vision hinter dem Ziel?
Übungen:
Die persönlichen Ziele mit dem Zielschema aufbereiten, macht
Spaß und bringt den gewünschten Erfolg. Beispielsweise der
Silvestervorsatz kann so in der Umsetzung unterstützt werden.
Kleine lästige Gewohnheiten können so abgebaut werden (z.B.
zu viel Schokolade essen). Im Business kann bei der Zielvereinbarung
das Ziel selbsterreichbar formuliert werden. Das bringt eine
unbändige Motivation und unzählige Freiheitsgrade.
Literatur:
Bandler, Grinder, Meta-Sprache und Psychotherapie
Mohl. A., Der Zauberlehrling
Jochims, NLP für Profis